Ist das Smart Home nur ein Spielzeug für Reiche? Unter anderem diese Frage beantwortet die aktuelle Infografik von Statista. Als Basis der Statistik dienen alle 307.000 „echten“ Smarthomes in Deutschland. Laut Statista sind dies Hauautomationssysteme, die über ein zentrales Gateway gesteuert werden. Knapp zwei Drittel (65 %) dieser Smarthome-Nutzer ist Eigentümer der Wohnimmobilie. Diese Erkenntnis ist sicherlich nicht überraschend, da sich viele Hauautomationskomponenten bei einem Umzug nur schwer wieder ausbauen lassen. Gut drei Viertel (76 %) der Smarthomes wird von Haushalten betrieben, die über ein Haushaltsnettoeinkommen zwischen 2.000 und 5.000 Euro verfügen. Ein knappes Viertel (21 %) befindet sich sogar in Haushalten die über mehr als 5.000 Euro Haushaltseinkommen verfügen. Auch das ist sicherlich keine verwunderliche Aussage. Der Nutzen vieler zurzeit auf dem Markt befindlicher Haussteuerungslösungen ist häufig im Bereich der Spielerei anzusiedeln. Das zeigen auch die durchschnittlichen Kosten pro Smarthome von zurzeit 1484 Euro. Für ein echtes Smarthome muss man sicherlich deutlich mehr ausgeben, der Durchschnittsbetrag wird hier nicht einmal für die fachgerechte Leitungsverlegung in der Wohnung reichen. Deutschland liegt bei der Verbreitung smarter Lösungen in den eigenen vier Wänden im guten Mittelfeld. Die weiteste Verbreitung haben Haussteuerungen bis jetzt in den USA.
Bei den Herstellern entwächst aus dem anhaltenden Smarthome-Hype eine immer deutlichere Goldgräberstimmung. Im Zeitraum von 2016 bis 2018 gehen die Analysten allein für Neukunden in diesem Bereich von einem Umsatz von ca. 2,7 Mrd. Euro aus. Im Jahr 2020 soll der Umsatz mit Automationssystemen bei knapp 2,5 Mrd. Euro liegen. Bei den prognostizierten Zuwachsraten von gut 37 % im Jahr will sich zurzeit jeder sein Stück abschneiden.
Fazit
Ich hoffe, das sich bei all den Neuheiten, die bei einem derartigen Wachstum zu erwarten sind am Ende ein paar Standards durchsetzen zwischen denen man wählen kann. Damit würde einen umfassende Hausautomation endlich von der Bastellösung zu einer Lösung für die breite Masse werden.
Infografik: Statista