Heute verkauft jeder Baumarkt einfache Schaltsteckdosen als Einstieg in die schöne neue Welt der Hausautomation, aber wird mein Haus dadurch schon zum Smarthome? Wenn es so einfach wäre hätte wahrscheinlich schon jeder eine intelligente Wohnung. Steckdosen, die sich über das Smartphone schalten lassen sind letztendlich auch nicht viel hilfreicher als die gute alte Funksteckdose und leider noch nicht einmal der erste Schritt in Richtung Smarthome. Grundsätzlich besteht jede Automationstechnik „nur“ aus Sensoren und Aktoren. Im Steckdosen-Beispiel schaltet der Sensor Smartphone den Aktor Steckdose. Interessant wird das Ganze erst, wenn zwischen Sensoren und Aktoren ein wenig Logik eingebaut wird.
Die Bandbreite der Lösung für die Logik ist inzwischen kaum noch überschaubar und stellt immer einen Kompromiss zwischen optimaler Regelung und Länge der Einarbeitungszeit in das jeweilige System dar.
Blackbox-Lösungen wie beispielsweise Tado°, dass sich ausschließlich um die Regelung der Heizung kümmert und „selbstlernend“ ist, aber mit wenigen Sensoren auskommen muss und kaum Eingriffsmöglichkeiten in die Logik bietet, sind eher etwas für diejenige bei denen es schnell gehen soll. Eine Plug-and-Play-Lösung zwingt den Benutzer immer sich an die vorgegebenen Wege des Herstellers anzupassen, führt aber auch schnell und unkompliziert zu ersten Erfolgen.
Einfache „programmierbare“ Lösungen wie z. B. die Produkte von e Q-3. Besser bekannt sind hier die Produkte Homematic, FS20 uns MAX! des deutsche Versender ELV, QIVICON von der Deutschen Telekom oder RWE-Smarthome. Hier hat man schon mehr oder weniger weitreichende Eingriffsmöglichkeiten in die Logik, ist aber auf die Produkte und den Support eines Herstellers angewiesen. Da kein Hersteller für jede denkbare Möglichkeit (z. B. Klingel, Türschloss, Garagentor, Anbindung der Heizung) Sensoren und Aktoren anbietet, stößt man unweigerlich irgendwann an die Grenze des Systems. Wer an diesem Punkt weitermachen möchte muss wohl oder übel die komplette Logik auf ein andres System umstellen.
Die flexibelste Lösung ist spezielle Software zur Hausautomation. Innerhalb der Software programmiert man die Logik mit speziellen Befehlen oder einer normalen Programmiersprache. Die Softwarehersteller versuchen Schnittstellen zu möglichst vielen verschiedenen Aktoren und Sensoren bereitzustellen. So ist es einfach möglich Sensoren und Aktoren nahezu beliebiger Hersteller einzusetzen. Nachteil ist die etwas längere Einarbeitungszeit, aber keine Angst der Mehraufwand im Vergleich zu den einfachen programmierbaren Lösungen ist nicht allzu hoch. Außerdem benötigt, man noch einen ständig laufenden Server auf dem das Programm arbeitet. Das kann aber unter Umständen auch die schon vorhandene FritzBox oder ein Raspberry PI sein. Die zurzeit flexibelste Lösung ist IP-Symcon, Alternativen aus dem Open-Source-Bereich wären FHEM oder openHAB.
Wie leistungsfähig die Logik sein soll muss jeder für sich selbst entscheiden, dem einen reicht es nur mal kurz zu schauen, ob das Licht noch an ist und bei Bedarf per Tipp auf den Screen seines iPhones zuhause für Dunkelheit zu sorgen.
Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, dass mein Smarthome je nach Verkehrslage meine Weckzeit automatisch ermittelt, die Heizung passend zu meiner ermittelten Aufstehzeit auf meine morgendliche Wohlfühltemperatur setzt, langsam das Licht hochdimmt und mich bei hartnäckigem ignorieren der Weckversuche mit einer deutlichen Lautstärke, brutal hochgefahrenen Jalousien und voller Beleuchtungsstärke aus dem Bett wirft. Natürlich registriert mein Haus auch automatisch welcher Bewohner gerade da ist und reagiert darauf je nach Tageszeit flexibel mit unterschiedlichen Beleuchtungs- und Heizszenarien.
[…] Schlüsselfrage: “Was macht ein Smarthome aus?”, fragt das “Kabel Labor”. Ist eine Schaltsteckdose aus dem Baumarkt schon als Einstieg ins vernetzte Zuhause zu begreifen? Eigentlich schon. Denn grundsätzlich besteht jede Automationstechnik “nur” aus Sensoren und sogenannten Aktoren. kabellabor.de […]
[…] Smarthome ist zurzeit ein großer Hype und eines der wichtigsten Themen auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES). Die Weiterentwicklung über die nächsten Jahre prognostiziert Deloitte. Die Firma schätzt die Zahl der in diesem Sinne vernetzten Haushalte in Deutschland auf aktuell rund 315.000. Zwischen 2018 und 2020 soll die 1-Million-Marke erreicht werden. Damit wäre dann erst knapp 1/40 aller Haushalte in Deutschland “Smart”. Sollte es wirklich so langsam vorangehen? Wie immer ist auch hier die Frage: Was macht ein Smarthome aus? […]
[…] Schlüsselfrage: “Was macht ein Smarthome aus?”, fragt das “Kabel Labor”. Ist eine Schaltsteckdose aus dem Baumarkt schon als Einstieg ins vernetzte Zuhause zu begreifen? Eigentlich schon. Denn grundsätzlich besteht jede Automationstechnik “nur” aus Sensoren und sogenannten Aktoren. kabellabor.de […]