Wo endet mein Heimnetz? Diese Frage beantworten Nutzer und einige Internetprovider durchaus unterschiedlich. Manche Internetanbieter geben die Zugangsdaten zum Internet nicht an ihre Kunden heraus, die Einwahl ist dann nur mit dem vom Provider zur Verfügung gestellten Router möglich. Die Anbieter betrachten den Router als Endgerät ihrer Netzwerkinfrastruktur, obwohl er integraler Bestandteil des Heimnetzwerks der Kunden ist. Die Festlegung auf ein bestimmtes Gerät kann für die Nutzer entscheidende Nachteile haben: sie müssen sich mit dem Router-Modell des Internetanbieters abfinden, egal ob der Funktionsumfang für sie ausreichend ist. Was noch entscheidender ist, sie haben keinen Einfluss auf die Sicherheitsmerkmale und vielfach auch auf die Update-Häufigkeit, haften aber, wenn der Anschluss für kriminelle Zwecke missbraucht wird, von der Sicherheit des eigenen Heimnetzwerkes ganz zu schweigen.
Diesen Missstand wollte die Bundesregierung schon länger beseitigt haben, trotz konkreter Ankündigung im Koalitionsvertrag hat sie aber bis jetzt noch nicht gehandelt. Jetzt soll endlich ein neues Gesetz Klarheit schaffen. Der Gesetzentwurf sieht vor, ähnlich wie es Belgien uns vormacht, die Zwangsrouter abzuschaffen und dies soll sogar für Kabelmodems gelten. Damit würden viele Heimnetzbetreiber wieder die komplette Hoheit über ihre Netzwerkinfrastruktur bekommen. Die geplante Übergangsfrist von 6 Monaten sorgt allerdings noch für etwas Aufschub.
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Router
Ein Router stellt die Verbindung zwischen zwei Netzwerken her. Häufigster Einsatz im Heimbereich ist die Verbindung des Heimnetzwerkes mit dem Internet. Dabei erkennt der Router Anfragen, die an Computer außerhalb des eigenen Netzwerks gestellt werden und leitet diese weiter. Außerdem vermittelt er zwischen dem internen IP-Adressbereich des Heimnetzes und dem öffentlichen des Internets. Häufig beinhalten Heimrouter zusätzlich eine Firewall zur Absicherung des internen Netzwerks und einen PPPoE-Client zur DSL-Einwahl.
Foto: Boris Kohnke