1-Wire ist ein digitaler serieller Bus der Firma Maxim (früher Dallas Semiconductors). Wie der Name es vermuten lässt kommt der 1-Wire-Bus mit nur einer Leitung für Spannungsversorgung und Kommunikation aus (natürlich zuzüglich einer Masseleitung). Im Normalfall wird man aber mehr Leitungen benutzen, meist bietet es sich an noch eine 5-V-Spannungsversorgung mit dem eigentlichen Bus zu verlegen. Inzwischen bieten viele Hersteller, wie z. B. E-Service-online, Wiregate oder Elektronik Fuchs fertige 1-Wire-Module an, es kann aber trotzdem nicht schaden, wenn man weiß, wie ein Lötkolben funktioniert. Für die Temperaturmessung existiert zurzeit mit knapp 2 Euro je Sensor keine günstigere Lösung für die Hausautomation. Ich persönlich benutze mein 1-Wire-Netzwerk zur Abfrage meiner S0-Zähler, Wassermelder und zur Schaltung einiger nicht zeitkritischer Verbraucher. In der Praxis ist eine 1-Wire-Installation einfach aufzubauen und wenn sie einmal läuft sehr zuverlässig.
Da die Geräte per Polling abgefragt werden ist 1-Wire für eine schnelle Reaktion auf Sensoren nicht geeignet. Schalter, Dimmer oder Bewegungsmelder machen also keinen großen Sinn.
Die 1-Wire-Komponenten haben folgende bekannte Schwachstellen:
- Eignet sich nur sehr bedingt zur Abfrage von Schaltern, Tastern oder Bewegungsmeldern.
- Für einen stabilen Betrieb sollten die Busgeräte bei einem längeren Bus mit Stützkondensatoren zwischen Versorgungsspannung und Masse versehen werden (ca. 100 nF).
Einstiegskosten
Transceiver zum Betrieb an einem Server ohne Steuersoftware: ca. 20 EUR
Fazit
1-Wire ist einfach aufzubauen, zuverlässig. Wer selbst zum Lötkolben greift bekommt ein gutes und günstiges System, dass nur mit zeitkritischen Schaltaufgaben überfordert ist.
Maximale Anzahl Geräte pro Bus | ca. 500 |
Maximale Buslänge | ca. 300 m |
Batterielebensdauer | unbegrenzt (batterielos) |
Geschwindigkeit der Übertragung +++=sofort, ++=keine Verzögerung erkennbar, +=minimale Verzögerung, -=Verzögerung deutlich erkennbar, –=man braucht schon Geduld, —=für direkte Schaltaufgaben unbrauchbar |
+ |
Größe der Komponenten +++=sehr klein, ++=klein, +=gerade ausreichend für versteckten Einbau, -=nicht mehr ausreichend für Schalter-/Abzweigdosen, -=gerade noch unauffällig anbringbar, —=deutlich sichtbar |
+++ |
Anzahl der verfügbaren Sensoren und Aktoren +++=sehr große Auswahl, ++= große Anzahl, +=ausreichend für alle normalen Automatisierungsaufgaben, -= einige Anwendungsbereiche fehlen, –=nur für sehr wenige Anwendungen einsetzbar, —=nur für eine spezielle Aufgabe |
+ (ca. 50) Steckdose: – Schalter: + Dimmer: – Fernbedienung: – Bewegungsmelder: + Heizung: + Wettersensoren: + |
Eigene Zentrale ++=verschiedene Zentralen, +=eine Zentrale, -=keine Zentrale nur mit externer Software oder als direkte Fernsteuerung nutzbar |
– |
Anbindung an externes Steuerprogramm | +++ IP-Symcon: + FHEM: + OpenHAB:+ |
Preis +++=sehr niedrig, ++=niedrig, +=normal,-=etwas gehobenes Preisniveau, –=deutlich gehobenes Preisniveau, +++=eigentlich zu teuer für Hausautomation |
++ |
Fotos: Boris Kohnke
[…] Fazit Nettes Gerät für alle, die einfach ein wenig mehr automatische Sicherheit in ihr Haus einbauen wollen. Mir persönlich wäre bei dem Gedanken die letzte Bastion dagegen sein Haus in ein Aquarium zu verwandeln einer Funkstrecke und einer Schlauchschelle zu überlassen etwas mulmig zumute. Bei mir ist der Hauptwasserhahn ein reichlich dimensioniertes Kugelventil mit eingebautem elektrischen Antrieb und eine Anbindung per 1-Wire. […]